Wer schiebt was auf die lange Bank?
Hinterhalt gerettet?
Es waren Schreckensnachrichten, die die Kulturszene in Aufruhr versetzten: Durch Auflagen der Behörden könnte dem Hinterhalt die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden – ist die Existenz des Geretsrieder Kulturtempels ernsthaft gefährdet?
Elefantenrunde stellt Weichen
Nach wiederholten Anwohnerbeschwerden, die jedoch nicht zu Gesprächen mit Assunta Tamelleo, der Kulturbühnenwirtin geführt hatten, kam es am 20.01.2020 endlich zu einem ersten Gespräch zwischen den Behördenvertretern und der Hinterhalt – Wirtin. Aufgeschreckt durch eine Unterschriftenaktion und Presseberichte – also recht spät - moderierte Landrat Niedermaier kurzfristig ein Treffen im Geretsrieder Rathaus.
„Private Partys eher junger Leute“
Diese sind wohl die eigentlichen Unruhestifer und gaben Anlass für Anwohnerbeschwerden. Aber ohne die Vermietung an private Nutzer kann der Hinterhalt nicht überleben. So ist nicht nur die eigentliche Kulturbühne bedroht, sondern auch ein sehr beliebter Ort für stimmungsvolle Partys.
Kann man Kultur auf die lange Bank schieben?
Der amtierende CSU-Bürgermeister sieht für Geretsried erst in 5 – 7 Jahren Chancen für eine kulturelle Stadtentwicklung (SZ vom 12.02.2020). Der deutliche Mangel an Möglichkeiten für junge Leute sich zu treffen und zu feiern, wird weiter zu Konflikten mit Nachbarn führen. Darunter leidet auch die mit dem bayerischen Verdienstorden ausgezeichnete Kulturbühnenwirtin Tamelleo. Sollte nicht für alle, für die unsere Stadt mehr ist als ein Haufen Häuser mit Licht, Kultur und die Begegnung von Menschen ein wichtiges urbanes Grundbedürfnis sein?
Mit sozialer Bodennutzung (SoBon) zum Erfolg
Die SPD Geretsried fordert die Einführung einer generellen Satzung, die jeden Investor verpflichtet, Mittel und gegebenenfalls Flächen für eine soziale Nutzung bereitzustellen. So können schon in der Planung zu entwickelnder Flächen soziale und kulturelle Einrichtungen berücksichtigt und dann auch verwirklicht werden.
Bernhard Lorenz